Sprache

 

 

keine Unterscheidung zwischen Singular und Plural machen?

Isolierende Sprachen erscheinen zunächsteinmal sehr einfach, denn man muss sich nicht mit irgendwelchen Endungen herumschlagen, denn es gibt keine. Dennoch ist es gar nicht so einfach, weil man sich überlegen muss, wie das ausgedrückt werden kann, was man sonst mit Endungen ausdrückt. Dafür kann man dann auf Partikel, also einzelne Wörter, den Satzbau oder die Betonung zurückgreifen. In manchen Situationen hat auch das Deutscheeinen isolierenden Status:
'Peter schlägt Susi.' vs. 'Susi schlägt Peter.' vs. 'Schlägt Peter Susi?'
Wir haben hier verschiedene Aussagen, die alle eine unterschiedliche Bedeutung haben und zwar ohne irgendwelche Endungen ändern zu müssen. Ein Gegenbeispiel wäre, wenn wir Pronomen einsetzen:
'Er schlägt ihn.' vs. 'Ihn schlägt er.'
Das einzige was sich hier ändert ist die Betonung, aber nicht die grundsätzliche Bedeutung.

Agglutinierende Sprachen zeichnen sich durch eine angenehme Regelmäßigkeit aus. Es gilt nämlich "eine Endung, eine Bedeutung". Interessant ist dabei, dass die Wörter mitunter sehr lang werden können, weil mehrere Endungen hintereinander gesetzt werden (müssen).
Im Deutschen ist die Vergangenheitsform von Verben teilweise agglutinierend:
er sag-t-e
sie sag-t-en

Das 't' hat nur die Bedeutung "Vergangenheit", sonst nichts.

Flektierende Sprachen verkürzen dagegen gerne, indem sie mehrere Bedeutungen in eine Endung setzen.
des Haus-es
Das 'es' trägt drei Bedeutungen in sich: Anzahl (Einzahl), Genus* (sächlich) und Fall (Genitiv).


Polysynthetische Sprachen sind ganz seltsam. Sie können mehrere lexikalische* Bedeutungen in ein Wort fassen, was vor allem Dinge angeht, die in anderen Sprachen durch Adverbien ausgedrückt werden. Eine synthetische Einheit im Deutschen ist die Vorsilbe auf- bei Verben:
auftauchen, aufsehen, aufgehen, aufmachen, aufdrücken.
Das 'auf' verändert das Verb in seiner Bedeutung so, wie es auch durch Adverbien verändert werden kann:
hinauf sehen, hinauf gehen, offen machen, offen drücken.
Wie in dem Beispiel zu sehen, kann 'auf' unterschiedliche Bedeutungen innehaben, was natürlich auf für andere entsprechenden Einheiten gilt.
Dennoch ist dieses Beispiel für Polysynthese nur bedingt geeignet, denn es handelt sich eben um eine einfache Synthese und nicht um eine Polysynthese. Poly- bedeutet viel.
Nehmen wir einmal die Eskimo-Sprachen, die typische polysynthetische Sprachen darstellen. Sie haben vier bis sechs Wörter (je nach Sprache) für den Überbegriff 'Schnee', können dieses Kontingent jedoch deutlich erweitern, indem sie "neue" Wörter aus den alten "synthetisieren". So kann man von "Schnee der auf einen roten Pullover fällt" sprechen, indem man nur ein Wort verwendet.

Exkurs 1: Sprachliche Entwicklung
Sprachen entwickeln sich und sie können vom einen Typ zum anderen Wechseln. Die polysynthetischen Sprachen lasse ich hier ersteinmal außen vor.
Dazu ein paar Beispiele mit fiktiven Sprachkombinationen:
1. isolierend -> agglutinierend
megiti kogu (Haus viele) -> megiti-ko (Haus-viele)
2. agglutinierend -> flektierend
megi-ro-ko (Haus-Akkusativ-viele) -> megi-rok (Haus- Akkusativ/viele) [Mehrzahl und Fall können nicht mehr getrennt werden]
3. flektierend -> isolierend
megi-ro (Akkusativ/singular) -> to megi-ro (Akkusativ Haus-singular) [die Endung verliert Bedeutung oder verschwindet ganz]

Die Beispiele zeigen nur die häufigste Entwicklung, natürlich können sich Sprachen auch in die entgegengesetzte Richtung entwickeln.

Exkurs 2: Wozu gehört Deutsch?
Vielleicht habt ihr es schon geahnt: Deutsch ist das beste Beispiel dafür, dass sich nicht alle Sprachen in dieses Schema hineinpressen lassen. Ist Deutsch isolierend, agglutinierend oder flektierend? Die Antwort lautet ja [image]
Deutsch zeigt Eigenschaften von allen drei Typen. Ein gutes Beispiel dafür sind die deutschen Artikel, die isolierend und flektierend zugleich sind.
der, des, dem, den - Sie stehen isoliert vom Substantiv, tragen aber in sich drei Bedeutungen (Genus, Fall, Anzahl).

Erläuterungen:
Genus - ich habe absichtlich das Fachwort gewählt, da aus dem Wort 'Geschlecht' nicht hervorgeht, ob es sich um die grammatikalische Einheit (Genus) oder um die natürliche Relation (Sexus) handelt.
lexikalisch - In einem Wortschatz wird zwischen lexikalischen und grammatikalischen Morphemen (Wortbestandteilen) unterschieden. Lexikalische Morpheme sind zum Beispiel "spiel" oder "fern", also Morpheme die für sich alleineeine Bedeutung tragen. Grammatikalische Morpheme dagegen haben erst im Zusammenhang mit lexikalischen Morphemen einen "Sinn". Beispielsweise die Endung '-en' bei Verben oder die Artikel "der, die, das".

 

Affix - alles was so ans Wort drangepappt werden kann (also das was ich als Endung bezeichnet habe); sozusagen der Überbegriff
Suffix - das was ans Ende kommt
Präfix - vorne dran geheftet
Infix - in das Wort rein geschoben
Zirkumfix - drumherum

Um einen Satz zu verneinen wird das Wort
-mar
verwendet, für die Bejahung dient das Wort
-gil

Jeder Satz kann ohne umstellung zur Frage werden, wenn man das Wort
-dez (denkt an die richtige Aussprache von 'z', das ist kein 'ts')
verwendet.

Es gibt auch die vier Artikel:
m -zer ('e' kurz und 'r' hart)
w -zar ('r' hart)
s -zor ('o' kurz, 'r' hart)
Pl -zir ('r' hart)


Zu den Substantiven

Ich verzichte auf Groß- und Kleinschreibung, so etwas gibt es nicht.
Es istauch sprachlich schwer, die Wortarten auseinander zu halten, man muss die Worte eben kennen um zu wissen, welcher Wortart sie angehören.

Jedes Substantiv ist von Grund aus sächlich. Es kann nur durch das anhängen eienr Silbe entweder männlich oder weiblich werden.
m und ein Vokal steht am Ende -ve
und ein Konsonant steht am Ende -e
w und ein Vokal steht am Ende -ni
und ein Konsonant steht am Ende -i
So müsste das Wort "Mann" aus dem Wort "Person" mit männlicher Endunggebildet werden, das Wort "Frau" aus "person" und weiblicher Endung. Das Wort "Mensch" mit männlicher Endung wäre dann schon speziellerund würde zum Beispiel alle männlichen Elben ausschließen.
m alle männlichen Lebewesen einzuschließen müsste man allerdings "esen" mit der männlichen Endung versehen...

Es gibt eine Verkleinerungsform in Form einer Nachsilbe.
Wenn i der letzte Vokal im Substantiv ist werden folgende SIlben angehängt:
mit einem Konsonanten am Ende -yl
mit einem Vokal am Ende -lyl (das erste 'l' ist hart, in Rusland gibt es harte und weiche 'l')
bei jedem anderem letzten Vokal wird das y durch ein kurzes 'i' ersetzt.

Jedes Wort kann durch die Nachsilbe
-na ('a' kurz)
substantiviert werden, natürlich nur, wenn es auch einen Sinn ergibt.

Plural wird ebenfalls durch Nachsilben gebildet.
u letzter Vokal
Vokal am Ende -gy
Konsonant am Ende -y
anderer letzter Vokal
Vokal am Ende -gu
Konsonant am Ende -u

Der Akkusativ wird auch durch eine Nachsilbe gebildet
Bei einem Vokal am Ende wird ein
-re ('r' hart, 'e' kurz)
angehängt, bei einem Konsonant am Ende ein
-e ('e' ist kurz)